Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten

Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten

Waldkindergärten und Naturkindergarten schießen momentan wie Pilze aus dem Boden. Beides alternative Bildungskonzepte, die das kindliche Lernen in der Natur fördern. Während beide Formen den Fokus auf Naturerfahrungen legen, gibt es Unterschiede in der Herangehensweise und Ausgestaltung. Doch welcher Kindergarten passt besser zu meinem Kind? Hier erfährst du alles über den Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten. So fällt die Entscheidung leichter.

Gemeinsamkeiten zwischen Waldkindergarten und Naturkindergarten

Konzept

Bevor wir zum Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten kommen, betrachen wir ersteinmal was beide Konzepte gemein haben.

Beide Konzepte basieren auf der Idee, Kinder durch intensiven Kontakt mit der Natur in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Kinder machen direkte Erfahrungen in der Natur – unabhängig von der Umgebung. Das stärkt ihre motorischen Fähigkeiten, ihre Kreativität, ihr Umweltbewusstsein und ihre Wahrnehmungsfähigkeiten. Das sind einige der Vorteile im Waldkindergarten. Die Kinder spielen  mit Naturmaterialien, z.B. Stöcken und Hölzern, Steinen, Gräsern und Zapfen. Die Kinder leben sowohl im Waldkindergarten als auch im Naturkindergarten mit den Jahreszeiten. Sie setzen sich täglich mit den Elementen auseinander und integrieren sie in ihr Spiel.

Ein zentraler Ansatz von Wald- und Naturkindergärten ist das „Lernen durch Erleben“. Grob gesagt bedeutet das, dass das Lernen durch Spielen und Entdecken im Vordergrund steht.

Außerdem wird großer Wert auf soziale Kompetenzen und selbstständiges Handeln gelegt.

Die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Konzepten überwiegen. Aber es gibt auch einen bedeutenden Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten.

Unterschied Naturkindergarten und Waldkindergarten
Tipi im Waldkindergarten

Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten

Die Umgebung

Waldkindergarten
Im Waldkindergarten spielen sich die Tage vorallem in einem festegelegten Waldgebiet ab. Die Kindergartenkinder verbringen den Tag im Freien, bei Wind und Wetter. Natürlich gibt es Ausnahmen, z.B. an Sturmtagen.  Auch wenn es sehr frostig ist oder stark regnet, ziehen sich die Kinder im Waldkindergarten zeitweise in den Waldkindergarten Bauwagen auf dem Waldstück zurück.

Das Waldkindergarten Konzept legt denFokus auf das intensive Naturerleben im Wald, wo die Kinder eigenständig entdecken, werkeln, klettern, rennen und spielen. Manchmal gibt es Angebote auf Tagesbasis rund um den Wald, wie z.B. Projekte mit Imkern oder Tierparks.

Naturkindergarten
Der Naturkindergarten hingegen bietet eine flexiblere Umgebung. Neben Wäldern können auch Wiesen, Felder, Gärten oder Teiche Teil der täglichen Umgebung sein. Naturkindergärten haben oftmals einen festen Innenraum, der bei schlechtem Wetter genutzt wird. Dies ermöglicht den Kindern, verschiedene Lebensräume kennenzulernen und unterschiedliche Aktivitäten, wie etwa Gartenarbeit oder Projekte rund um Tiere und Natur. Manche Naturkindergärten kooperieren auch mit der lokalen Landwirtschaft. 

Pädagogische Ausgestaltung

Waldkindergarten
Im Waldkindergarten ist die Natur selbst der Hauptakteur. Die Kinder lernen durch das Erleben und Beobachten natürlicher Prozesse im Wald. Das Programm ist oft weniger strukturiert und gibt den Kindern viel Raum zur freien Entfaltung im Freispiel.

Naturkindergarten
Der Naturkindergarten hingegen bietet oft strukturiertere Angebote. Die Kindergartenkinder im Naturkindergarten haben Zugang zu unterschiedlichen Naturbereichen. Neben dem Entdecken der Natur werden oft vermehrt gezielte Bildungsangebote eingebaut, wie z.B. der Anbau von Pflanzen.

Sowohl der Natur- als auch der Waldkindergarten bieten tolle Möglichkeiten, Kindern einen naturnahen Alltag zu ermöglichen. Der wichtigste Unterschied zwischen Naturkindergarten und Waldkindergarten ist der Aufenthaltsort. Daraus ergibt sich der Rest.
Die Kindergartenkinder im  Waldkindergarten halten sich bis auf wenige Ausnahmen im Wald auf und genießen ein tendentiell freieres Spiel.
Im Naturkindergarten sind sie hingegen oft in wechselnden Umgebungen unterwegs. Das wiederum ermöglicht ein breiteres Sprektrum an Angeboten.
Beide Konzepte fördern die kindliche Entwicklung in der Natur. Eine Entscheidung richtet sich meist nach den Vorlieben des Kindes, den pädagogischen Zielen der Eltern und der Verfügbarkeit von Waldkindergärten und Naturkindergärten vor Ort.

Ich bin Kristin und Mama von drei echten Waldkindern.

Seit 2017 darf ich mich Waldkind-Mama nennen. Während mein großes Waldkind nun den Schritt in die Schule gemacht hat, tobt das mittlere, freche täglich durch den Wald. Und ein kleines Bald-Waldkind steht schon in den Startlöchern.
Über die Jahre habe ich viel aus der Waldkindergarten-Zeit gelernt und freue mich, Eltern und Interessierten Tipps und Tricks für diese wunderbare Lebensphase an die Hand zu geben.