Mabon – Erntedank feiern mit Kindern

Mabon feiern

Jahreskreisfeste feiern

Immer mehr Menschen besinnen sich zurück auf die acht traditionellen Jahreskreisfeste. Sie wollen mit dem natürlichen Rhythmus der Natur ihr Jahr gestalten. Eines der schönsten Jahreskreisfeste ist Mabon oder auch Erntedank.
Welche Rituale und Traditionen es für dieses Jahreskreisfest gibt und wie du es bewusst und in Harmonie mit der Natur erleben und feiern kannst, erfährst du hier.

Mabon feiern - Jahreskreisfest zum Herbstäquinotikum

Mabon feiern
Bunte Blätter vom Wein zu Mabon

Was ist Mabon?

Mabon ist unter den acht Jahreskreisfesten eines der vier Sonnenfeste. Es wird zum Zeitpunkt des Herbstäquinoktiums (engl equinox) gefeiert. Das ist der Zeitpunkt im Herbst, wenn Tag und Nacht in perfektem Gleichgewicht stehen. Danach werden die Tage kürzer und die Nächte länger.

Es markiert den Wendepunkt zwischen Licht und Dunkel. In unseren Breitengraden findet es das meist um den 21. bis 25. September statt. Zum Jahreskreisfest Lughnasadh im August wurde die Ernte gestartet. Mit Mabon feiert man dann deren Abschluss. Mabon steht also für Ernte, Dankbarkeit und auch für den Beginn der dunkleren Jahreszeit.
Es ist der Moment, in dem die Erntezeit ihren Höhepunkt erreicht und wir uns bei der Natur für ihre Gaben bedanken. Gleichzeitig bereiten wir uns auf die dunkleren Monate vor und ziehen uns symbolisch in uns selbst zurück. Wir schauen nach innen und reflektieren die Fülle des Sommers.

Der Name “Mabon” basiert auf Mabon fab Modron, einer walisischen Sagengestarlt. Eigentlich ist “Mabon” aber ein vergleichsweise neuer Name für das Herbstäquinotikum und stammt aus den 70er Jahren.

Bedeutung und Symbolik von Mabon

Mabon ist ein Fest des Dankes und der Harmonie. Es geht darum, die Fülle zu feiern, die uns die Erde geschenkt hat. Und diese Wertschätzung bewusst auszudrücken. Manche Menschen haben tatsächlich einen Garten oder sogar ein Feld, aus dem sie ernten können. Andere Menschen nutzen diese Zeit, um sich auf ihre persönliche Ernte zu besinnen. Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Was hast du dieses Jahr gesät, und was hast du geerntet? Welche Erfolge hattest du und welche Herausforderungen hast du gemeistert?

Symbolische Themen von Mabon:

  • Ernte und Dankbarkeit: Die Gaben der Erde ehren und für die Ernte des Jahres danken.
  • Gleichgewicht: Das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit, äußeren Aktivitäten und innerer Reflexion.
  • Loslassen: Sich auf die kommenden dunkleren Monate vorbereiten und sich von Dingen verabschieden, die einem nicht mehr dienen.
Mabon feiern
Zum gemeinsamen Erntedankessen gab es saisonale Früchte...
erntedank mabon

Traditionen und Rituale für Mabon

Mabon oder Erntedank ist tatsächlich ein Fest, das weltweit und schon seit jahrtausenden in unterschiedlichen Kulturen gefeiert wird. In unserer Zeit kann man Erntedank ganz auf seine eigene Art feiern. Allein, mit Freunden oder der Familie.  Das sind ein paar einfache, aber bedeutungsvolle Rituale und Traditionen, die du in deine Feier integrieren kannst:

1. Erntedankaltar errichten

Erstelle einen kleinen Altar. Und keine Sorge – Altar klingt ersteinmal sehr religiös, will aber eigentlich nur einen Ort kennzeichnen, der hoch gelegen ist (jahrelange Lateinpaukerei waren doch nicht umsonst – altus = hoch). Es reicht also auch ein Tisch. Darauf kannst du Herbstdekoration wie Äpfel, Trauben, Kürbisse, Nüsse, Mais und bunte Blätter legen. Das sind kleine Symbole der Ernte. Sie können generell die Gaben der Natur symbolisieren. Füge Kerzen in warmen Farben wie Rot, Orange und Gold hinzu, um das Licht des Jahres zu feiern. Wir nutzen Bienenwachskerzen.

2. Dankbarkeitsritual

Schreibe auf, wofür du in diesem Jahr dankbar bist. Vielleicht hast du persönliche Erfolge erlebt, Freundschaften vertieft oder Herausforderungen überwunden. Diese Reflexion kann helfen, die positive Energie der “Ernte” (etwas Früchte tragen lassen) in dein Leben zu integrieren und dich bewusst auf den kommenden Winter vorzubereiten.

Das ist auch ein schönes Ritual mit Kindern. Es kann in die Abendroutine integriert werden oder man macht es bewusst bei einer Tasse Kakao am Nachmittag. So haben wir das gemacht.

3. Naturspaziergang

Ein Spaziergang in der Natur ist eine schöne Möglichkeit, die Veränderungen der Jahreszeit bewusst wahrzunehmen. Mit Kindern macht es besonders Spaß dabei bunte Blätter, Eicheln oder Kastanien zu sammeln. Sie sind eine kleine Erinnerung an die Vergänglichkeit des Moments und die Schönheit der Natur.

4. Teilen der Ernte

Teile eine Mahlzeit mit deiner Familie oder Freunden, die aus saisonalen Lebensmitteln besteht. Kürbisse, Äpfel, Trauben, Kartoffeln und Mais sind typische Zutaten für ein Mabon-Festessen. Es ist eine Zeit, sich gemeinsam zu besinnen und Dankbarkeit zu teilen.

Alternativ kannst du auch etwas backen oder kochen. Und es dann an Freunde, Verwandte oder Nachbarn verteilen. Wir haben zum Beispiel aus unserer reichen Tomatenernte Ratatouille gemacht. Dazu haben wir Knäckebrot gebacken. Beides haben wir als kleine Geste an Freunde und Nachbarn verschenkt.

5. Loslass-Ritual

Mabon markiert auch den Beginn der dunkleren Zeit des Jahres. Es ist der ideale Zeitpunkt, um Dinge loszulassen, die dich belasten. Schreibe Gedanken oder Gewohnheiten, die du loslassen möchtest auf ein Stück Papier und verbrenne es. Wir fanden das sehr symbolträchtig und das Papier hat so richtig frech geknistert als es in Flammen aufging.

Wie Mabon mit der modernen Welt verbunden ist

Mabon gibt einem die Chance  innezuhalten und sich auf den Verlauf der Jahreszeiten zu besinnen. Es ist die Zeit, in der es vom “draußen” ins “drinnen” geht. Die Tage werden kälter, die Nächte länger. Bis wir dann mit Yule im Dezember den dunkelsten Tag des Jahres feiern. Zu Mabon kultiviert man also Dankbarkeit und blickt bewusst zurück. Indem wir die Zyklen der Natur ehren, können wir uns selbst mit dem größeren Ganzen verbunden fühlen. Die Natur zieht sich nun zurück und schöpft über die kalte Jahreszeit Kraft, um nächstes Jahr wieder voll aufzublühen.

Mabon feiern
Kerze auspusten und sagen wofür man dankbar ist. Klappt super mit Kindern.

Mabon ist eine Zeit, um innezuhalten, das Gleichgewicht zu finden und sich auf die Gaben der Natur und des Lebens zu besinnen. Mit einfachen Ritualen, Reflexion und der Wertschätzung für die Ernte des Jahres kannst du dieses alte Fest auf deine persönliche Weise feiern. Egal, ob du alleine oder mit anderen feierst, Mabon bietet dir die Möglichkeit, in Harmonie mit der Natur zu leben und die Fülle des Lebens bewusst zu erleben.

Ich bin Kristin und Mama von drei echten Waldkindern.

Seit 2017 darf ich mich Waldkind-Mama nennen. Während mein großes Waldkind nun den Schritt in die Schule gemacht hat, tobt das mittlere, freche täglich durch den Wald. Und ein kleines Bald-Waldkind steht schon in den Startlöchern.
Über die Jahre habe ich viel aus der Waldkindergarten-Zeit gelernt und freue mich, Eltern und Interessierten Tipps und Tricks für diese wunderbare Lebensphase an die Hand zu geben.