Die Kindergartenzeit im Waldkindergarten startet mit der Eingewöhnung. Während der Eingewöhnungstage lernt dein Kind den Waldkindergarten, die anderen Waldkinder und ihre Regeln und Abläufe kennen.
Eine Eingewöhnung im Waldkindergarten stellt viele Eltern vor Herausforderungen. Hier habe ich dir Informationen auf die 5 häufigsten Fragen für dich zusammengestellt.
Wie kannst du die Eingewöhnung vorbereiten?
Kaufe die nötige Kleidung und Ausstattung und biete deinem Kind schon vorher erste Eindrücke
Um dein Kind mit dem Thema Kindergarten nicht zu überrumpeln kannst du es sanft einstimmen. Waldkindergärten liegen oft günstig für einen Spaziergang. Lauft vorbei und macht euch mit dem Ort vertraut. An Wochenenden kann man dort auch in Ruhe alles anschauen. Dann sind auch keine Waldkinder da und alles kann gemütlich erkundet werden.
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Vielleicht kannst du bereits erste Kontakte mit Eltern knüpfen, deren Kinder in eurem Waldkindergarten sind. So sieht dein Kind beim Start im Waldkindergarten schon ein bekanntes Gesicht.
Sei selbst gut auf die Waldkindergartenzeit vorbereitet. Organisiere frühzeitig die benötigte Kleidung und Ausstattung für den Waldkindergarten. So reduzierst du deine eigene Belastung und kannst während der anstrengenden Eingewöhnung voll für dein Waldkind da sein.
Was muss der Waldkindergarten für die Eingewöhnung über dein Kind wissen?
Familiensituation, Entwicklungsstand, Gesundheit, Vorlieben und Abneigungen.
Vor der Eingewöhnungszeit läd der Waldkindergarten dich zu einem Gespräch mit einem Erzieher ein. Der Erzieher erklärt den Ablauf der Eingewöhnung. Er wird dir ein Wald-ABC an die Hand geben. Darin findest du die wichtigsten Informationen über den Waldkindergarten. Es geht um Bring- und Abholzeiten, Schließtage, nötige Ausstattung, wichtige Regeln und vieles mehr.
Er wird dir einige Fragen zu deinem Kind und seinem Entwicklungsstand stellen. Hier einige Beispiele:
- Wie ist eure Familienkonstellation und mit wem lebt dein Kind zusammen?
- Welche Personen dürfen dein Kind vom Waldkindergarten abholen?
- Wie gut kann dein Kind bereits sprechen?
- Welche Sprache ist seine Muttersprache und spricht es weitere Sprachen?
- Wie weit ist dein Kind motorisch entwickelt
- Benötigt dein Kind Windeln?
- Macht dein Kind Mittagsschlaf?
- Leidet dein Kind unter eine Krankheit? Gibt es Besonderheiten oder Einschränktungen zu beachten?
- Hat dein Kind Allergien oder Unverträglichkeiten?
- Wie kann man dein Kind gut motivieren oder ablenken?
- Was spielt es besonders gerne? Was mag es überhaupt nicht?
- Kennt dein Kind bereis Kinder im Waldkindergarten?
Wie lange dauert die Eingewöhnung im Waldkindergarten?
Eine Woche bis 15 Tage.
Oftmals starten Eingewöhnungen im Abstand von zwei Wochen. So ist Zeit, ein Kind nach dem anderen in die Gruppe zu integrieren. Gleichzeitig kann so sichergestellt werden, dass die Gruppe nicht überfordert wird. Auch für sie bedeutet ein neues Kind eine Veränderung.
Die Eingewöhnung gelingt oft schneller, wenn dein Kind bereits in Betreuung war oder ein Geschwister oder Freund im Waldkindergarten hat.
Die Stunden im Waldkindergarten werden während der Eingewöhnung von Tag zu Tag gesteigert. Am ersten und zweiten Tag startet dein Waldkind oftmals gegen 10 Uhr (nach dem Frühstück). So kann es direkt und ungezwungen am Freispiel teilnehmen.
Nach jedem Tag reflektiert der Bezugserzieher mit dir den Status der Eingewöhnung. Er macht Vorschläge für den nächsten Tag. Nach drei bis vier Tagen kann das Waldkind schon am Morgenkreis teilnehmen. Es kommt also gegen 9 Uhr und bleibt eventuell auch etwas länger. Der Bezugserzieher versucht, ob dein Kind dir erlaubt, kurz den Waldkindergarten zu verlassen. Er nimmt Rücksicht auf die Entscheidung deines Kindes. Nach und nach bleibt dein Waldkind von Tag zu Tag länger wenn alles gut läuft. Und deine Abwesenheit steigert sich ebenfalls.
Wann ist die beste Jahreszeit für den Start im Waldkindergarten?
Im Sommer fällt der Start am leichtesten.
Die beste Jahreszeit für den Start im Waldkindergarten ist zwischen Mai und Ende September. Der kleine Körper muss sich auf das neue Leben mitten in der Natur einstellen. In den warmen Monaten fällt dies leichter. Es wird meist nur leichte Kleidung benötigt. Auch der Gang zur Toilette unter freiem Himmel oder zum Plumpsklo lernt dein Waldkind leichter.
Wie kannst du deinem Kind die Eingewöhnung im Waldkindergarten erleichtern?
Verständnis haben, Zeit nehmen, Ruhe bieten und Rucksack tragen.
Die Eingewöhnung in den Waldkindergarten ist eine sehr anstrengende Zeit. Dein Kind wird körperlich neu herausgefordert. Gleichzeitig muss es alle Eindrücke des Tages verarbeiten. Das ist ganz schön viel auf ein Mal. Dein Waldkind braucht viel Verständnis von dir für seine neue Situation.
Oft hilft viel Körperkontakt und Ruhe in der Zeit nach dem Kindergarten. Vielleicht kannst du dein Waldkind auch körperlich unterstützen. Eventuell trägst du erst einmal selbst den Waldkindergarten-Rucksack. Auf dem Heimweg trägst du vielleicht sogar auch dein Waldkind zum Auto. So kann es bereits etwas entspannen.
Es hilft auch, die eigenen Erwartungen zu hinterfragen. Erwarte ich vielleicht, dass mein Kind schnell “funktioniert”? Spürt es unterbewusst den Druck? Plane die Eingewöhnungszeit großzügig in deinen Kalender ein. Der Arbeitsstart sollte so geplant sein, dass dein Waldkind alle Zeit hat anzukommen, die es braucht.
Was mache ich während der Eingewöhnung?
Sicherheit geben durch Rumsitzen.
Es ist deine Aufgabe deinem Kind Sicherheit zu geben. Du sitzt an einem Ort, den ein Erzieher dir zuweist. Oftmals ist das beim Bauwagen. Dein Kind kann dich sehen und zu dir kommen wenn es Sicherheit und Nähe braucht. Dein Kind versteht, dass du auch Teil des neuen Ortes bist. Wenn auch ein eher passiver.