Der Sommer im Waldkindergarten ist herrlich. Die Temperaturen sind angenehm und die Kleidung leicht. Der Wald bietet viele Spielmöglichkeiten und es gibt viel zu entdecken. Doch gerade im Sommer lauern leider einige Gefahren im Waldkindergarten. Die wichtigsten Gefahren im Sommer im Waldkindergarten sind Hitzeschlag und Sonnenstich, Dehydration, gefährliche Insektenstiche, Sonnenbrand und Zeckenbisse.
Nach 6 Sommern im Waldkindergarten sind dies meine 5 wichtigsten Tipps:
1. Hitzeschlag und Sonnenstich
Tipp: geeignete Sommerkleidung
Anzeichen: Ein trockener Mund, starker Durst und eine blasse Haut sind erste Anzeichen einer Hitzeerschöpfung. Sie entsteht oft durch starke Anstrengung bei hohen Temperaturen. Die Hitzeerschöpfung muss sofort erkannt und gemindert werden. Andernfalls kann ein Hitzeschlag entstehen.
Ein Hitzeschlag kann lebensbedrohlich sein! Du erkennst ihn oft an sehr roter Haut und einer flachen, schnellen Atmung. Auch Erbrechen, Krämpfe, Fieber und Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit können eine Folge sein.
Ein Sonnenstich dagegen entsteht durch eine Überhitzung von Nacken und Kopf. Dadurch werden die Hirnhäute überreizt. Oftmals wird ein Sonnenstich erst Stunden später erkannt. Anzeichen sind u.a. ein heißer, roter Kopf und starke Kopfschmerzen.
Tipp: Luftdurchlässige Kleidung, waldtaugliche Sandalen und ein Sonnenhut helfen die Körpertemperatur moderat zu halten. Erzieher sollten bei hohen Temperaturen auf Spielpausen im Schatten achten. Zusätzlich muss unbedingt ausreichend getrunken werden.
2. Dehydration
Tipp: Trinkmenge erhöhen
Anzeichen: Durch Salz- und Flüssigkeitsmangel können starker Durst, trockene Schleimhäute, Kreislaufbeschwerden und in schweren Fällen auch Verwirrtheit entstehen.
Tipp: Sorge dafür, dass dein Kind schon morgens vor dem Kindergartenstart etwas trinkt. Gib deinem Kind dann eine volle Trinkflasche mit in den Kindergarten. Erzieher achten meist auf regelmäßige Trinkpausen. Ideale Getränke für den Sommer im Waldkindergarten sind Wasser und ungesüßte Tees. Auf süße Getränke solltest du unbedingt verzichten.
3. Gefährliche Insektenstiche
Tipp: Ungesüßte Getränke und Speisen
Anzeichen: Eine schmerzhafte und gerötete Einstichstelle, die oftmals stark anschwillt. Es können allergische Reaktionen auftreten. Stiche in den Rachenraum oder Hals können lebensbedrohlich sein.
Tipp: Viele gefährliche Insekten werden durch zuckerhaltige und eiweißreiche Speisen und Getränke angelockt. Die Trinkflasche sollte nur ungesüßte Getränke enthalten. Beim Pausenbrot hilft es auf die Salami oder andere eiweißreiche und stark riechende Nahrung zu verzichten.
- Erinnere dein Kind beim Trinken und Essen immer genau hinzuschauen bevor es zubeißt oder die Trinkflasche ansetzt.
- Erkläre deinem Waldkindergartenkind auch die Verhaltensregeln, falls sich z.B. eine Wespe nähert oder es hartnäckig umkreist.
- Nach dem Essen und Trinken sollten Münder und Hände saubergewischt werden. So bleiben sie für Insekten uninteressant. Bei bekannten Allergien auf Insektenstiche solltest du unbedingt die Erzieher informieren.
4. Sonnenbrand
Tipp: Sonnencreme mit hohem SFP
Anzeichen: Stark gerötete Haut, die sich heiß anfühlt und schmerzt. Je nach Stärke der Verbrennung kann sich die Haut schuppen oder sogar Blasen entstehen.
Tipp: Vor dem Verlassen des Hauses sollte wasserfeste Sonnencreme (SFP 50+) verwendet werden. Die Sonnencreme muss an allen Hautstellen aufgetragen werden, die mit der Sonne in Berührung kommen. Erzieher cremen meist nach dem Mittagessen nochmals nach. Gib deinem Kind seine Sonnencreme mit, falls du auf eine besondere Marke Wert legst.
5. Zeckenbiss
Tipp: Lange Oberteile und Hosen
Anzeichen: In die Haut eingebissene Zecke mit meist geröteter Bissstelle. Durch Zeckenbisse können Erreger für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose übertragen werden.
Tipp: Erschwere den Zecken den Weg zur Haut. Auch im Sommer sollte dein Waldkind lange Kleidung tragen. So landen Zecken nicht direkt auf der Haut, sondern ersteinmal auf Stoff. Es hilft auch, die Socken über Hosenbünde zu stülpen. Manche Eltern nutzen Antizeckensprays. Deren Verlässlichkeit ist jedoch teilweise umstritten.
Gegebenenfalls erachtest du eine Impfung gegen FSME für sinnvoll. Hier kann der Kinderarzt tätig werden. Suche dein Waldkind zügig nach jedem Tag im Waldkindergarten am ganzen Körper nach Zeckenbissen ab.
Sollte dein Kind einmal einen Zeckenbiss haben, sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Hierfür gibt es spezielle Zeckenzangen. Sollten Reste der Zecke in der Bissstelle zurückbleiben, lasse sie vom Arzt entfernen. Anschließend muss die Bissstelle gut desinfiziert werden. Achte in den folgenden Wochen auf Anzeichen von FSME oder Borreliose.
Kurz und bündig:
Im Sommer gibt es im Waldkindergarten einiges zu beachten. Creme dein Waldkind gut ein und achte auf geeignete Sommerkleidung und genügend (und ungesüßte) Getränke und Speisen. So bleibt der Sommerspaß im Waldkindergarten ungetrübt.